Als der Kauf meines ersten Motorrades anstand, lag
wochenlang umfangreiches Prospektmaterial von BMW auf dem Tisch. Eine R 75
sollte es werden!
……..bis im September 1971 die ersten „Japaner“ über den deutschen Markt
herfielen.
Die CB 750 von Honda,
der
750iger Wasserbüffel von Suzuki
und das non plus ultra an Höchstgeschwindigkeit,
die 750iger H2 von Kawasaki.
Die H2 war für mich eine
Faszination in Blau ! Drei Auspuffrohre, sportlich-schlank und ein kreischender Fauchton. Eben etwas Auffälliges für den jungen Biker ! Sie stand dann
prompt im Frühjahr 1972 in der Garage. Doch die Realität holte mich sehr
schnell ein, denn wie jeder Biker weiß, ist Höchstgeschwindigkeit nun mal nicht
alles.Schon damals bot BMW das
„konservative Bauernkonzept“ mit zwei Rädern. Robust, bieder, gepäckträchtig
und langstreckentauglich. Und aufgrund des Antriebskonzeptes war der Spitzname „Gummikuh“
durchaus angebracht. So hatten wir es jedenfalls
damals gesehen und daran hat sich bis zum Ende des letzten Jahres auch wenig
geändert. Aber BMW ist anscheinend jetzt aus dem 25jährigen Winterschlaf erwacht
und passt sich auch mit ihren Modellen ganz langsam (aber sicher) den
Anforderungen des Marktes an ! Der Volksmund sagt: „ Im
Alter wird man Weise.“ Gut soweit, aber ob das für
alternde Motorradfüchse gilt wage ich zu bezweifeln. Nur der Drang, etwas
individuelles zu
schaffen bzw. zu zeigen, dass man auch aus wenig ansehnlichem etwas schaffen
kann, der wird jedenfalls größer. BMW hat es in der
Vergangenheit nie geschafft, aus einer Boxer – Maschine etwas Anschauliches,
Sportliches zu machen, was auch jüngeren Fahrerinnen und Fahrern gefallen
könnte. Und genau das ist der Grund
warum ich 1 Jahr Prospektmaterial und nützliche Informationen zur R 1100 S
gesammelt und ein weiteres Jahr in die Planung und Umsetzung dieses Konzepts
investiert habe um den Umbau dann in 4 Monaten zu realisieren. Viele Helfer aus
meinem Bekannten- und Freundeskreis waren nötig, um so weit zu kommen. Und alle
waren von der Idee und dem Ziel begeistert.
Und nun steht Sie,
die …
Ab März 2005 lief die „BOXER-Q“ im Testbetrieb und hat erstaunliche 7.500 Km gemeistert. Die einzigen Komplikationen die auftraten waren schnell behoben:
- Auspuffhalterung gebrochen - wurde durch flexiblere Gummihalterungen ersetzt;
- Auspuff-Verbindungsrohr rostet - durch hochwertigeres Material ersetzt;
- Halter des Rückspiegels gelöst - wurde durch Kontermutter gesichert;
- Blinker blinken nicht konstant - andere Blinker montiert.
Die geplanten Ergänzungen wurden dann im Winterhalbjahr 2005-2006 vorgenommen.
- zurückverlegte Fußrastenanlage von LSL (30mm hinten / 10mm oben)
- Stahlflex-Bremsleitungen von Fischer
- Y-Rohr ohne Kat aber mit TÜV-Gutachten
- ÖHLINS-Fahrwerk (Federbein hinten und vorne)
- WITTHOFF-Gabelbrücke
Am 19.05.2006 haben wir uns die Technik der „BOXER-Q“ mit einem eindeutigen „JA“ vom TÜV attestieren lassen. Die einzelnen Maßnahmen sind auf der Seite „Umbau“ dargestellt. Falls Fragen zu bestimmten Teilen, Erläuterungsbedarf zum verwendeten Zubehör oder der Technik – also Schrauberfragen bestehen, könnt Ihr mich gerne anmailen. Mailadresse unter „Kontakt“.